9. Welche Konsequenzen können bei Nichteinhaltung / Verweigerung der Überprüfung entstehen?
Je nach Fall können Bußgelder von bis zu 25.000 Euro sowie Freiheitsstrafen von bis zu 2 Jahren verhängt werden. Im Falle einer Erkrankung eines Mieters / Kunden / Gastes das auf das Fehlverhalten des Betreibers einer Warmwasseranlage zurückzuführen ist, hat dieser Anspruch auf Schadenersatz und Schmerzensgeld.
8. Was macht man bei Legionellenbefall?
Je nach Stärke des Befalls sind verschiedene Maßnahmen zu ergreifen, die durch einen Sachverständigen in einer Gefährdungsanalyse erörtert und in Absprache mit dem zuständigen Gesundheitsamt umgesetzt werden.
7. Wer trägt die Kosten der Legionellenprüfung?
Die Kosten der Legionellenprüfung trägt jeder Betreiber / Unternehmer / Eigentümer selbst. Bei nicht gewerblichen/-nicht öffenlich vermieteten Wohnungen können jedoch die Kosten der Legionellenprüfung als Betriebskosten Anteilig auf die Mieter umgelegt werden.
6. Wie oft muss die Legionellenprüfung gemacht werden?
Anlagen (öffentliche Tätigkeit): mindestens jährlich Anlagen (gewerbliche Tätigkeit): mindestens alle 3 Jahre, Erstuntersuchung spätestens bis 31.12.2013 bei Legionellenbefall wird für die betroffene Anlage ein gesonderter Rhythmus vom jeweilig zuständigen Gesundheitsamt bestimmt
4. Wo werden die Proben entnommen?
Die Probenentnahme erfolgt immer an mindestens drei Stellen des Wasserkreislaufs.Voraussetzung hierfür ist, dass sogenannte abflammbare Probenahmeventile verbaut sind. Probenahmeventile sind zwingen erforderlich an folgenden Punkten: Beim Warmwasserspeicher (Boiler) Austritt (TWW) Beim Warmwasserspeicher (Boiler) Eintritt (TWZ) Zirkulationsleitung / Rücklauf Je eine Entnahme am Enpunkt jedes Steigstrangs. An diesen Entnahmestellen sind keine zusätzlichen Probenahmeventile erforderlich. Die Proben werden hier am Waschbecken oder Dusche entnommen.
3. Wie gefährlich sind Legionellen? Wie kann ich mich mit Legionellen infizieren?
Eine Übertragung von Legionellen ist prinzipiell durch Kontakt mit Aerosolen aus Leitungswasser möglich, wenn die Legionellen in die tiefen Lungenabschnitte gelangen. Nicht jeder Kontakt mit legionellenhaltigem Wasser führt zu einer Gesundheitsgefährdung. Erst das Einatmen bakterienhaltigen Wassers als Aerosol (verdampftes Wasser / fein zerstäubtes Wasser) z. B. beim Duschen, einlasen von Badewannen, bei Klimaanlagen, und in Whirlpools, kann zur Infektion führen. Das Trinken von legionellenhaltigem Wasser stellt in der Regel keine Gesundheitsgefahr dar. Erkrankungen mit Legionellen treten in zwei unterschiedlichen Verlaufsformen…
2. Wie verhalten sich Legionellen im Wasser und wann vermehren sie sich?
Wenige Legionellen, meist <1 KBE/Liter (KBE: Kolonienbildende Einheit ) sind auch im kalten Grundwasser vorhanden. Bis zu Temperaturen von etwa 20 °C vermehren sich Legionellen nur sehr langsam, so dass in diesem Bereich schon wegen der zu erwarteten geringen Konzentration das Erkrankungsrisiko als gering einzuschätzen ist. Erst über 20 °C steigt die Vermehrungsrate allmählich an und ist etwa zwischen 30 und 45 °C optimal. Ab etwa 50 °C erfolgt meist kaum noch Vermehrung und bei etwa 55 °C kommt es…
1. Was sind Legionellen?
Legionellen sind bewegliche Stäbchenbakterien mit einer durchschnittlichen Länge von 2 – 5µm und einem Durchmesser von 0,5-0,8µm. Sie kommen in zahlreichen Arten und Serogruppen weltweit verbreitet in Oberflächenwässern und auch im Boden vor. Aufgrund ihrer natürlichen Verbreitung kommen Legionellen auch in geringer Anzahl im Grundwasser vor. Daher können sich auch in dem von den Wasserwerken gelieferten Trinkwasser Legionellen in überwiegend sehr geringer Konzentration befinden.